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 Am 23. April 1525 vermählte sich Jean de...

Château Haut-Brion

Am 23. April 1525 vermählte sich Jean de Pontac mit Jeanne de Belon. Sie brachte einen Weinberg im Weiler Haut-Brion in Pessac als Mitgift ein. Kurz darauf, im Jahre 1533 erwarb Jean de Pontac auch das dazugehörige Château. So entstand bereits im 16. Jahrhundert der erste Grand Cru von Bordeaux. Die zahlreichen Nachkommen prägten im 17. und 18. Jahrhundert den ganz speziellen Stil des Hauses, der dann von vielen Bordeaux-Gütern nachgeahmt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte gab es einige berühmte Eigentümer des Weingutes, darunter auch Charles Maurice Talleyrand, der Außenminister Napoleons. 

Im Jahre 1935 ging es in den Besitz von Clarence Douglas Dillon, dem Botschafter der USA in Paris und späterem Finanzminister unter John F. Kennedy. Sein Sohn kaufte 1983 das genau gegenüberliegende Château La Mission Haut-Brion, dessen Geschichte eng verbunden ist. Weiters zählen zum Besitz der Familie Dillon die zwei Weingüter Château La Tour Haut-Brion und Château Laville Haut-Brion. Seit dem Jahre 2001 ist Prinz Robert von Luxemburg – ein Urenkel Dillons – für die Leitung des Châteaus verantwortlich. 

Bei der Klassifizierung 1855 wurde der Rotwein des Château Haut-Brion in die Elite der fünf (damals vier) besten Premiers Crus eingereiht. Es ist damit das einzige der 61 Châteaux, das nicht im Bereich Médoc liegt. Bei der im Jahre 1959 erfolgten Klassifikation für die Region Graves ist der Rotwein in der Liste der Grands-Crus-Liste ebenfalls enthalten. 

Eine Besonderheit des Châteaus ist die Vielzahl der im Rebbestand befindlichen Klone. Es werden über 400 gezählt und die Vermehrung der besten Rebstöcke hat Priorität. Die Weinberge umfassen insgesamt 46 Hektar Rebfläche, die Rebstöcke sind im Durchschnitt 40 Jahre alt. Der Boden besteht aus einem neun Meter tiefem Kiesgrund, was dem Wein seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. Davon ist der weitaus überwiegende Teil, nämlich 43 Hektar mit den roten Sorten Cabernet Sauvigon (45%), Merlot (37%) und Cabernet Franc (18%) bestockt. Die restlichen 3 Hektar sind mit weißen Rebsorten für einen großartigen Weißwein bepflanzt.

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