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 Die Provence übt eine magische...

Provence

Die Provence übt eine magische Anziehungskraft aus. Schon allein der Name weckt Sehnsüchte nach Sonne, strahlend blauem Himmel und Felsbuchten mit klarem Meerwasser, nach Parasol-Pinien und dem intensiven Duft von Wildkräutern wie Thymian und Lavendel, nach Muße und unbeschwertem Genuss. Doch nur für Kenner ist die Provence auch ein Eldorado für Wein. 

Zwei Faktoren haben auf die provenzalische Weinwirtschaft entscheidenden Einfluss genommen. Zunächst war dies der Zustrom der Algerienfranzosen, nach 1962. Sie verfügten oft über praktische Erfahrungen im Weinbau unter der Hitze Algeriens und waren deshalb aufgeschlossen für entscheidende Neuerungen wie Temperaturkontrolle. 

Ab 1980 weckten Weingüter in der Provence das Interesse von Seiteneinsteigern. Abgesehen von der Faszination, die die Landschaft auf sie ausübte, war ihnen eine Liebe zum Wein gemeinsam, die sich bis dahin in der Regel in der Begeisterung für große Bordeaux und Burgunder manifestiert hatte. Auf der Basis dieser Kennerschaft und mit dem Einsatz oft großer finanzieller Mittel wurden zahlreiche Domänen vollständig renoviert und umstrukturiert, womit die Weichen für die heutige hohe Qualität gestellt wurden. 

Diesem Auftrieb kommt das außerordentlich breite Sortenspektrum der Provence zugute, das außer den drei erwähnte Varietäten von Syrah über Mourvèdre bis Cabernet und von Vermentino über Sémillon und Sauvignon bis Marsanne reicht. 

(entnommen aus dem vorzüglichen und umfangreichen Werk "Wein" vom André Dominé aus dem Jahre 2000, in Teilen zitiert)

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