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 An der Grenze zu Umbrien, ganz im Süden...

Poliziano

An der Grenze zu Umbrien, ganz im Süden der Toskana liegt Montepulciano. Der erloschene Vulkan Monte Poliziano gibt dem Gebiet seinen Namen. Das Flaggschiff der Region ist der Vino Nobile de Montepulciano. Der italienische Dichter Francesco Redi (1626-1698) betitelte ihn in seinem Gedicht "Bacchus in der Toskana" als den "König der Weine". Der Wein besitzt ein Veilchen-Bukett, reift zumindest zwei Jahre in Eichen- oder Kastanienfässern, muss zumindest 12,5% vol. Alkohol-Gehalt haben und ist lange lagerfähig. Mit drei Jahren Lagerung (davon sechs Monate in der Flasche) und 13% vol Alkohol-Gehalt darf er im Etikett zusätzlich die Bezeichnung Riserva führen.

Da die DOCG-Vorschriften für einen Vino Nobile de Montepulciano aber nicht immer erfüllbar sind, übernimmt der Zweitwein Rosso di Montepulciano gleich mehrere Funktionen: Zum einen spart die kurze Lagerzeit von einem halben Jahr einige Kosten, in den leichteren und früher zu trinkenden Wein kommt vor allem das Lesegut aus jungen Weingärten – doch viele der Rossi weisen ebensolche Dichte und Kraft auf wie der Vino Nobile, wirken jedoch frischer und lebendiger durch die kürzere Fasslagerung.

Poliziano ist der unangefochtene Spitzenerzeuger in Montepulciano. Das Gut wurde 1961 mit einer Rebfläche von 22 Hektar gegründet. Heutiger Inhaber und Kellermeister ist Federico Carletti. In den achtziger Jahren hat er gemeinsam mit seinem Produktionsleiter Carlo Ferrini die Vinifikation optimiert, die Weinberge neu bestockt und die Weinbergsfläche auf 110 Hektar vergrößert. Der Name ist eine Huldigung an den Poeten Angelo Ambrogini (1454-1494), der als Poliziano bekannt war und in Montepulciano geboren wurde.

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