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 Einst erstreckte sich auf dem Gebiet des...

Ungarn

Einst erstreckte sich auf dem Gebiet des heutigen Ungarn das Pannonische Meer, umschlossen von den Ausläufern der Alpen, den Karpaten und den Dinarischen Alpen. Viele kleine und seit langem erloschene Vulkane prägen die einzigartige Landschaft und schufen die für den Anbau von Weinreben prädestinierten Böden. Das Anbaugebiet Tokaj im Norden des Landes befindet sich etwa auf gleicher Höhe mit Colmar, während die südlichste Weinregion Ungarns, Villany, auf den Breitengraden von Cognac liegt.

Wohl schon die Römer brachten den Wein und das Wissen um den Weinbau mit in das Gebiet an der Donau, das damals zu ihrer Provinz Pannonien gehörte. Während die ungarischen Weinregionen über Jahrhunderte einen exzellenten Ruf besaßen, standen die Weinwirtschaft nach 1989 vor riesigen Problemen. Einerseits stellte der Staat sämtliche Subventionen ein und andererseits prägten Jahrzehnte der Misswirtschaft die Weinregionen. Die Anbaufläche schrumpfte von 250000 Hektar in den 1960er Jahren auf heute 110000 Hektar. Bei den stillgelegten oder gerodeten Fächen handelte es sich aber vornehmlich um Weinberge ohne Appellation. Bis zum Zerfall der Sowjetunion exportierten die ungarischen Winzer 50 Prozent ihrer Produktion vor allem in die UdSSR. Der Export in westeuropäische Länder gestaltete sich aufgrund der großen Konkurrenz aber auch danach schwierig. Am Ende des 20.Jahrhunderts gingen nur 25 Prozent der Produktion ins Ausland. Mittlerweile haben die ungarischen Weine aber auch über die Landesgrenzen hinaus einen guten Ruf und Spitzenweine im Sortiment.

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